Bei Aerosmith herrscht Eiszeit. Seit geraumer Zeit stehen Sänger Steven Tyler und der Rest der Band nicht mehr in Kontakt. Die „Bad Boys of Boston“ planten ursprünglich ein weiteres Studioalbum – es wäre das erste neue Material seit dem 2001 erschienen „Just Push Play“. Weil jedoch Tyler praktisch jegliche Kommunikation mit seinen Bandkollegen abgebrochen hat, scheint dieses Vorhaben in weite Ferne gerückt.
Weshalb diese Distanz entstanden ist, kann sich Leadgitarrist Joe Perry selbst nicht erklären: „Was ich sagen kann, ist, dass es keine persönlichen Dinge gibt, die zwischen uns stehen. Es gibt keinen Groll von irgend jemandem von uns gegen Steven. Aber ansonsten habe ich keine Ahnung. Ich weiss echt nicht, was da abgeht,“ erzählte ein ratloser Perry dem RollingStone.
Gitarrist Brad Whitford wundert sich ebenfalls über das Verhalten seines Bandkollegen. „Das Engangement fehlt von seiner Person her seit einiger Zeit komplett. Seit einigen Jahren versuchen wir ein weiteres Album fertigzustellen und immer wieder war er derjenige, der nicht erschienen ist oder nicht arbeiten wollte. Solche plötzlichen Absagen haben sich gehäuft und dieses unvorhersehbare Verhalten wurde immer schlimmer,“ schilderte Whitford seine Sicht der Dinge.
Steven Tyler selbst äusserte vor einiger Zeit die Absicht eine längere Pause bei Aerosmith einzulegen, um sich ganz seinen Soloprojekten widmen zu können. Weil aber die restlichen vier Bandmitglieder neues Songmaterial vorantreiben wollen, steht der Sänger mit dem Rücken zur Wand. Perry schloss nicht aus, dass man im Zweifelsfall sogar ernsthaft überlegen werde einen anderen Sänger zu verpflichten.
Ob dies funktionieren würde darf jedoch bezweifelt werden. Zwar gab es in der Vergangenheit Beispiele, wo ein Wechsel des Sängers eine Band nicht negativ beeinflusst hatte, aber die markante Stimme Tylers ist zweifelsohne das Markenzeichen von Aerosmith. So sieht es auch John Kalodner, ehemaliger Betreuer seitens der Plattenfirma. Für ihn ist klar: „Wie kann es Aerosmith sein, ohne Steven Tyler?“.
Foto © SONY BMG
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