Fast zwei Jahrzehnte lang feierten die Dire Straits grosse Erfolge. Der Ausstieg von Mastermind Mark Knopfler kam 1995 für die Öffentlichkeit umso überraschender. Zwar kommunizierte die Band nie eine offizielle Auflösung, aber seit Knopflers Wegang ist es nie wieder zu einer Annäherung zwischen der Gitarrenlegende und der damaligen Band gekommen.
Der Medien gegenüber zurückhaltende Knopfler sprach mit dem RollingStone über einige seiner Beweggründe. Den Ausschlag für seinen Ausstieg gaben demnach vor allem musikalische Gründe. „Es wurde alles zu gross. Ich mag es zu experimentieren und die Dinge einfach zu halten. Aber diese Shows in grossen Stadien wurden zu Events. Es waren keine musikalischen Erfahrungen mehr“, schilderte Knopfler die damaligen Ereignisse.
Die Nebenwirkungen langer, umfangreicher Tourneen erfassten den Briten: „Auszusteigen war die einzige, intelligente Entscheidung. Ich bin vor der Realität und vor meiner Frau davongelaufen – hatte mich ins Tourleben zurückgezogen. Ich mochte die Person nicht, zu der ich geworden war. Ich habe ständig geraucht und mich mit Zigaretten fast umgebracht“, blickte Mark Knopfler zurück.
„Ich musste auf mich schauen. Und speziell auf mein Songwriting, was sehr unter allem gelitten hatte. Ich wollte wieder zu dem Typen zurückkehren, der einen Song schreibt, ihn aufnimmt und für Leute spielt. Das alles wollte ich auf einem realistischen Level tun“. In den letzten Jahren ist sich Knopfler diesem Vorsatz treu geblieben. Wie zuletzt auf „Kill To Get Crimson“ dominieren auf seinen Soloalben einfache, stimmungsvolle Songs.
Nicht verändert hat sich in all den Jahren Mark Knopflers unnachahmliche Spieltechnik. Der daraus resultierende Sound fasziniert Musikfans und Gitarristen bis heute. Darauf angesprochen hat Knopfler zwei einfache Erklärungen bereit: „Ich bin Linkshänder, aber ich spiele normale Rechtshänder-Gitarren. Das bedeutet ich greife mit der linken, meiner stärkeren, Hand und kann so viel mehr Vibrato reinbringen. Zweitens verwende ich keine Plektren. Ich spiele mit den Fingern. Und zwar nicht mit den Fingernägeln, sondern mit dem weichen Teil gleich darunter“.
Quelle: RollingStone
Foto: © by Wolf-Trap
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