Über Slash muss man keine speziellen Worte verlieren. Seit dem der Guitar Hero der Rock`n Roll Neuzeit viel Zeit zur Verfügung hat, arbeitete Slash an seinem dritten Studioalbum. Und so viel sei verraten: Er hat die Auszeit von Velvet Revolver optimal genutzt.
Der Saitendirigent startet mit seiner Band, bestehend aus Bassist Chris Chaney (Jane`s Addiction) und Drummer Josh Freese (Nine Inch Nails), furios in das 14 Songs starke Abenteuer. Als erster steuert The Cult-Sänger Ian Astbury seine Gesangslinien bei. „Ghost“ überzeugt, nicht zuletzt dank ihm, auf der ganzen Linie. Mag Ozzy Osbourne im Privaten noch so bemitleidenswert sein, am Mikro ist er nach wie vor Klasse. Das beweist er in „Crucify The Dead“ einmal mehr.
Die Black Eyed Peas sind wahrlich nicht mein Fall und werden es auch nicht werden. Aber Frontfrau Fergie liefert in der Nummer „Beautiful Dangerous“ eine astreine Performance ab und stellt damit die erste positive Überraschung auf dieser Platte auf. Es folgt gleich das nächste Highlight. Myles Kennedy (Alter Bridge) drückt mit seinem genialen Gesang „Back From Cali“ den Stempel auf. Slash greift dazu gekonnt in die Saiten und beweist zum wiederholten Mal sein Gespür für packende Gitarrenlinien.
Chris Cornell zu mögen ist ein Vorteil, aber keine Bedingung, wenn man sich „Promise“ anhört. Zusammen mit Slash legt Cornell eine leichte Rocknummer auf`s Parkett, die eindeutig Ohrwurmcharakter besitzt. Wenn es bis hierher noch eine Steigerung geben kann, dann in Form von „By The Sword“. Der Song ist einfach nur Klasse, und besitzt alles, was eine gute Rocknummer ausmacht. Wie bereits bei allen anderen Songs ist es Slash ausgezeichnet gelungen das Stück dem Sänger Andrew Stockdale auf den Leib zu schreiben.
Bei „Gotten“ bin ich gespaltener Ansicht. Der Song ist an sich eine sehr gelungene Ballade. Nur mit Adam Levines Stimme kann ich irgendwie wenig anfangen. Glücklicherweise fegt Rockikone Lemmy mit „Doctor Alibi“ den Anflug von Schmalz sogleich weg. Was ist das Resultat wenn Slash zusammen mit Dave Grohl und Duff McKagan in die Saiten haut? Ein absolut geniales Instrumental namens „Watch This Dave“, das mit erdigen Riffs und einer tollen Dramaturgie begeistern kann.
„I Hold On“ ist eine schöne Midtempo-Rockballade, die ebenfalls überzeugt. Dann gibt`s wieder ein`s auf die Mütze. „Nothing To Say“ wird vor allem denjenigen gefallen, die öfters mal in die Metal-Ecke schielen. Myles Kennedy, der übrigens auch auf Tournee den Livepart des Gesangs übernehmen wird, darf in „Starlight“ nochmals ran – mit tollem Gesangsspektrum und viel Gefühl.
Ehrlich gesagt war mir Rocco De Luca vor diesem Engagement kein Begriff und Indie Rock nicht meine Welt. Aber der Frontmann der gleichnamigen Band macht einen guten Job. Als krönender Abschluss gibt sich Iggy Pop die Ehre und schmettert mit „We’re All Gonna Die“ einen Punkrock-Kracher ins Mikro.
Eigentlich vergebe ich aus Prinzip nie die zehn, aber wenn nicht jetzt, wann dann? Um es ohne Umschweife zu sagen: Slashs neustes Werk gehört als Standard Lehrmittel zum Thema Rock`n Roll an jede Musikschule.
Rating:
“Slash” Tracklist (Gastmusiker in Klammer):
01. Ghost (Ian Astbury)
02. Crucify The Dead (Ozzy Osbourne)
03. Beautiful Dangerous (Fergie)
04. Back From Cali (Myles Kennedy)
05. Promise (Chris Cornell)
06. By The Sword (Andrew Stockdale von Wolfmother)
07. Gotten (Adam Levine)
08. Doctor Alibi (Lemmy Kilmister)
09. Watch This Dave (Dave Grohl/Duff McKagan)
10. I Hold On (Kid Rock)
11. Nothing To Say (M Shadows von Avenged Sevenfold)
12. Starlight (Myles Kennedy)
13. Saint Is A Sinner Too (Rocco De Luca)
14. We’re All Gonna Die (Iggy Pop)
Reinhören:
Back From Cali
By The Sword
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