Wenn Du nicht mehr in den Gitarrenunterricht gehst oder noch gar keinen Gitarrenlehrer hast,
ist das Risiko gross, dass Du auf bestimmte Dinge nicht (mehr) genügend achtest und nicht
merkst, was Du verbessern könntest und solltest. Und dadurch falsche Dinge übst – oder
falsch übst.
Hier eine Liste von möglichen Fehlern, die häufig gemacht werden, wenn jemand noch keinen
Gitarrenlehrer hat, oder eine Unterrichtspause macht. Ich selber habe als Teenager, bevor ich richtig
Unterricht genommen habe, viele dieser Fehler auch gemacht. Erst später habe ich diese Themen sehr
intensiv studiert und dann konsequent angewendet. Und Du kannst mir glauben, es hat sich gelohnt!
Ich hoffe, dass Du die folgenden Fehler nicht machst:
- Nicht auf das Plektrum und die Pickingbewegung achten – irgendwie picken
Verwende ein hartes Plektrum (mindestens 1mm), halte das Plektrum genug stark (jedoch nicht
verkrampfen), mach beim Picken kleine, schnelle Bewegungen („zackig“) –> so entsteht mehr Sound! - Nicht auf die Handhaltung und Fingerhaltung achten – irgendwie drücken
Angenommen, Du bist Rechtshänder:
Halte den Handballen der rechten Hand immer auf oder über dem Steg (Eisen), und wenn Du abgedämpft
spielen willst, drück einfach den Handballen auf die Saiten.
Halte beim Begleiten / Riff spielen den Mittelfinger, Ringfinger und Kleinfinger der rechten Hand locker
und offen (leicht gestreckt). - Dich nicht um den Sound (Druck) kümmern – zu lahm spielen
Versuch, durch intensiveres Picken und besseres Dämpfen (siehe oben) einen stärkeren Sound
hinzubekommen, damit das, was Du spielst, kraftvoller und druckvoller wird. - Nicht auf das Dämpfen der Saiten achten – Nebengeräusche ignorieren
Übe das Dämpfen der Saiten, achte darauf, dass Du unverwendete Saiten immer dämpfst, und zwar beim
Powerchord spielen sowie beim Picken von einzelnen Tönen und Melodien.
Hier findest Du eine gute Checkliste zum Thema „Saiten dämpfen“. - Dich beim Üben nicht genügend beobachten – nicht effektiv üben
Schau ab und zu genau hin, wenn Du übst: Wie bewegen sich Deine Hände und Finger, welche
Bewegungen macht Dein Plektrum…
Hör genau hin: Spielst du präzis im Takt? Klingen alle Töne sauber und möglichst gleich laut?… - Planlos üben – gar nicht wissen, was üben
Überleg Dir, was Du als nächstes lernen möchtest, mach Dir einen sinnvollen Übungsplan, zum Beispiel
für einen Monat oder (wenn Du fast jeden Tag übst) für eine Woche, übe gemäss Deinem Übungsplan! - Nichts Neues mehr lernen – stehenbleiben
Perfektioniere das, was Du bereits ziemlich gut kannst und was für Deine musikalischen Ziele wichtig ist,
und lerne Neues dazu! Wie zum Beispiel Fingersätze für neue Tonleitern (damit Du auf dem ganzen
Griffbrett spielen kannst), Gehörbildung (damit Du Intervalle und Akkorde schneller erkennst und damit
Songs einfacher heraushören kannst)… denn Stillstand ist Rückschritt!
Denk daran: Wenn Du keinen Gitarrenlehrer (mehr) hast, dann gibt es wahrscheinlich niemanden, der
regelmässig genau hinschaut und hinhört, wie Du spielst. Ohne Gitarrenlehrer kannst nur Du alleine
neue und alte Fehler sowie Verbesserungsmöglichkeiten zu entdecken.
Übrigens: Meine Online-Schüler senden mir regelmässig Audio und/oder Videoaufnahmen, damit ich ganz
genau sehe, woran wir noch detaillierter arbeiten müssen und ich die Übungen und Aufgaben
entsprechend anpassen kann.
Dan Keller schöpft aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung und vermittelt in der Artikelreihe Guitar School Of Music Workshops sein Wissen in den Bereichen Spieltechnik, Theorie, Improvisation, Komposition und Motivation/Lerntechnik. Er spielt seit über 30 Jahren Gitarre und kann auf eine bewegende Karriere als Live- und Studiomusiker, sowie als Gitarrenlehrer zurückblicken. Gitarrenunterricht gibt Dan Keller seit 1995. 2002 gründete er seine eigene Musikschule.
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