Wenn sich gestandene Musiker zusammentun, dann ist das immer so eine Sache. Die Erwartungen an solche „Supergroups“ sind ungleich höher als an reine Soloprojekte. Auch Black Country Communion können sich diesen Erwartungen nicht entziehen.
Das Quartett, bestehend aus Glenn Hughes, Jason Bonham, Derek Sherinian und Joe Bonamassa hat für die Aufnahmen des Erstlings gerade mal sieben Tage benötigt. Das, zusammen mit den hohen Erwartungen, kann ja nur schief gehen – oder doch nicht? Jedenfalls legen die vier bei „Black Country“ los wie die Verrückten und legen eine flotte Uptempo-Nummer auf`s Parkett. Bassist und Sänger Glenn Hughes zeichnet sich hier bereits zum ersten Mal aus.
Bereits der zweite Song „One Last Soul“ gehört für mich zu den Highlights auf diesem Album. Der Track lässt den klassischen Rock neu aufleben, ohne abgedroschen zu klingen. Im gleichen Stil geht es auch bei „The Great Divide“ weiter. Glenn Hughes weckt mit seiner genialen Rockröhre Emotionen und die Band sorgt für den passenden Tiefgang. „Down Again“ startet mit einem Killer-Riff, das keinen Fuss am Boden lässt.
Dass Joe Bonamassa auch anders kann, als Bluesnummern aus dem Ärmel zu schütteln, das zeigt er unter anderem in „Beggarman“. Ganz in Jimi Hendrix-Manier spielt er geschickt mit dem Wah-Wah. Dieses Album zählt für mich schon jetzt zu den Top-Scheiben in diesem Jahr – und ein Grund dafür ist „Song Of Yesterday“. Unterstützt durch Streicher zeichnet der Song zuerst ein weiches Bild, nur um später in ein grandioses Gitarrenriff und den Refrain zu münden. Die komplette Band liefert mit diesem Track ein kleines Meisterwerk ab.
Während die Vier bei „No Time“ nochmals kräftig Gas geben, ist „Medusa“ eine Powerballade, die ein wenig an Led Zeppelin erinnert. Ähnlich klingt auch „Stand (At The Burning Tree)“, das problemlos als 70er-Jahre Nummer durchgehen würde – im positiven Sinn. „Sista Jane“ ist eine schnörkellose Rocknummer, die vor allem durch das stimmige Duett mit Bonamassa und Hughes Laune macht. Die beiden teilen sich den Leadgesang auch bei „Too Late For The Sun“.
Black Country Communion kann ich allen Rockfans wärmstens empfehlen. Was die vier Herren hier abliefern, das steckt praktisch alle Supergroups der letzten Jahre in die Tasche. Die Mischung aus klassischem Rock und Bluesrock-Einflüssen überzeut auf der ganzen Linie und ist ein heisser Kandidat auf einen Top-Platz der diesjährigen Jahres-Hitliste.
Rating:
Tracklist:
01. Black Country
02. One Last Soul
03. The Great Divide
04. Down Again
05. Beggarman
06. Song Of Yesterday
07. No Time
08. Medusa
09. The Revolution In Me
10. Stand (At The Burning Tree)
11. Sista Jane
12. Too Late For The Sun
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